Die Idee zum Brauen
In den 1830er Jahren wurde im Rössle wahrscheinlich bereits Bier gebraut. Der König von Württemberg hatte in den 1820ern erlassen, dass Wirte ihr sebst gebrautes Bier direkt und vor Ort verkaufen zu dürfen. Eine Anzeige im "Schwäbischen Merkur" von 1844 belegt, dass ein Friedrich Holzäpfel das Rössle mit Brauerei zum Verkauf anbot. In unserem Gewölbekeller kann man einen Türsturz entdecken, auf dem die Initialen F und H sowie die Jahreszahl 1837 eingemeiselt sind. Diese Türöffnung trennte vermutlich den fürs Bierbrauen notwendigen Eiskeller vom restlichen Lagerkeller.
Die Wiederbelebung der Brautradition
Als wir 2000 unserr Dach sanierten, entdeckten wir eine hölzerne Werbetafel „Gasthaus & Bierbrauerei“ aus den 1880er Jahren. Von da an „gärte“ die Idee zur Wiederbelebung unserer Brautradition. Zuerst war nur an ein Aktionsbier mit 100 Litern gedacht, das in mehreren großen Kochtöpfen gebraut werden sollte. Nach und nach wurden die Behälter gedanklich größer und professioneller.
Seit Januar 2009 wird im "Bualicher Rössle" wieder gebraut. Im Gastraum steht eine 5 hl Sudanlage, die im historischen Gewölbekeller durch sieben Edelstahltanks mit einer Kapazität von insgesamt 7000 Litern ergänzt wird. Für eine professionellere Gärführung wurde im September 2020 ein Zylindrokonischer Gärtank (ZKG) mit einem Fassungsvermögen von 1200 Litern in den Keller eingebracht.
Mit ca. 60 Suden pro Jahr wurden seither mehr als 300.000 Liter Bier produziert.